Leistungsdiagnostik 2014

Wie jedes Jahr mache ich im Klinikum Friedrichshafen im Leistungsdiagnostikzentrum meinen Leistungstest, um zu sehen ob ich bei meinem Training Fortschritte gemacht habe.

http://www.leistungsdiagnostikzentrum.de/

Nach ausführlicher Sportanamnese werde ich verkabelt ( für das Belastungs-EKG) und es wird ein Stufentest auf dem Laufband durchgeführt. Wir beginnen bei ruhigem Lauftempo (6,5 km/h) und steigern wie schon in den vergangenen zwei Jahren alle drei Minuten um 1,5 km/h sukzessiv bis zur Ausbelastung. Nach den dreiminütigen Belastungsphasen wird der Test jeweils für eine halbe Minute unterbrochen, um Blutlaktat aus dem Ohrläppchen abzunehmen. Ergänzend hierzu notiert Tim Wortmann die jeweilige Herzfrequenz und fragt nach meinem subjektiven Anstrengungsempfinden (BORG-Skala). Neben der Laktatdiagnostik wird zur Erhöhung der Validität und zur Überprüfung der Stoffwechselsituation eine Atemgasanalyse (Spiroergometrie) durchgeführt. Hierzu muss ich jeweils in den letzten 40 Sekunden der dreiminütigen Belastungen in den so genannten Aeroman atmen. Ich breche den Test bei einer maximalen Geschwindigkeit von 15,5km/h über drei Minuten ab und laufe/gehe danach noch zweimal drei Minuten bei ruhigem Tempo, um auch die Erholungsdaten zu protokollieren.

Ziel der Leistungs- und Stoffwechseldiagnose ist die Bestimmung meines aerob-anaeroben Übergangs, ein wichtiger Marker meiner Ausdauerleistungsfähigkeit und vor allem unerlässlich für die effektive Steuerung meines Trainings.  Die Auswertung der Ergebnisse erfolgt mittels individueller Laktatschwellenfestlegung sowie Ermittlung der ventilatorischen Schwellen. Laktatdiagnostik und Spiroergometrie ergeben das gleiche Ergebnis. Von der anaeroben Schwelle ausgehend werden meine individuellen Pulsbereiche festgelegt anhand derer ich nun mein Training steuern werde.

Ich überschreite aktuell bei einer berechneten Geschwindigkeit von 12,4 km/h und einer Herzfrequenz von 157 Schlägen/min meine individuelle anaerobe Schwelle und komme somit ab dieser Laufgeschwindigkeit in den anaeroben Bereich. Aerob bedeutet, dass mein Körper die Muskulatur mit genügend Sauerstoff versorgen kann und dadurch der Fettstoffwechsel, der bei längeren Strecken (wie dem Ironman) große Bedeutung hat, zur Energiegewinnung herangezogen wird. Bei der anaeroben Stoffwechsellage wird die Muskulatur nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, wodurch vermehrt Laktat produziert wird. Beim Vergleich meiner Leistungstests (Längsschnittvergleich) kann man sehen, dass sich die Kurve des aktuellen Tests im Vergleich zu den vorherigen Tests etwas abgesenkt und nach rechts verschoben hat. Dies ist eine gewünschte in die richtige Richtung gehende Anpassung, da dies eine Verbesserung der Grundlagenausdauer bzw. aeroben Kapazität zeigt. Die Laufgeschwindigkeit an der individuellen anaeroben Schwelle als Indikator für die Ausprägung der aeroben Kapazität konnte ich innerhalb des vergangenen Jahres von 11,4 auf 12,4 km/h steigern. Die anaerobe Kapazität ist annähernd gleich zum letzten Test. Ich habe mich also im für mein Ziel, den Ironman, leistungsdeterminierenden Bereich stark verbessert.

Für diesen Blogeintrag hatte ich Hilfe von Tim Wortmann bekommen, da es für mich als Laie doch sehr komplex erscheint.

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