Mein erster Wettkampf in der Saison 2016 war eigentlich für mich ein Formcheck ob mein Wintertraining gut angeschlagen hatte. Ich hatte mich nicht gezielt darauf vorbereitet, aber da ich gerade für meine erste Langdistanz im Triathlon trainiere, musste ich ja, hoffentlich, in Form sein.
Zusammen mit einem zweiten Triathleten aus meinem Verein starteten wir voll motiviert in die neue Saison.
Ich freute mich endlich mal wieder auf dieses Wettkampfflair, da ich den Winter hindurch die meiste Zeit alleine trainiert hatte und es doch ein Unterschied ist, sich mit anderen zu messen.
Zu Beginn des Rennens hatten wir eigentlich Glück mit dem Wetter, nicht zu kalt aber dennoch trocken. Dann ging es endlich los erst durch die Pfahlbauten, was ein sehr schönes Ambiente war. Dann Richtung Schloß Salem und wieder zurück über die Kirche Birnau. Drei Sehenswürdigkeiten in einem Lauf.
Der Lauf wurde als Naturlauf beschrieben was er auch war. Über Stock und Stein, über Asphalt, durch Waldwege und Schotter, wirklich sehr schön und teilweise auch etwas schwierig.
Bei Kilometer 10 riefen mir die Zuschauer zu das ich die zweite Frau bin, oh wow, das war ein Gänsehautfeeling und spornte mich natürlich ziemlich an. Jetzt bloß nicht nachgeben damit mich nicht noch die dritte überholt.
Bei Kilometer 12 meldete sich mein ständiger Begleiter, seitdem ich diesen Sport mache, Seitenstechen. Na super, eigentlich dachte ich das ich das jetzt im Griff habe, aber dem war leider nicht so. Also musste ich wohl oder übel das Tempo etwas herausnehmen aber dennoch nicht zu viel da ich mir ein Ziel gesteckt hatte das ich nicht kampflos aufgeben wollte. Ich konnte dennoch die Zeit relativ gut halten bis das Seitenstechen bei Kilometer 15 immer weniger wurde.
Was unterscheidet Läufer von Triathleten? Richtig…..Läufer trinken das Wasser an den Verpflegungspunkten und Triathleten kühlen sich den Kopf damit. Nachdem ich mir das Wasser über den Kopf geschüttet hatte, was mir immer hilft um mich zu erfrischen und irgendwie wieder fitter zu fühlen, setzte plötzlicher Starkregen ein. Super Sache………..innerhalb kurzer Zeit komplett durchnässt und meine Schuhe fühlten sich schwer wie Beton an, da sich das Wasser darin sammelte. Auf dem darauffolgenden Waldweg lagen relativ große Steine auf denen ich herumrutschte. Der Regen fühlte sich wie Nadelstiche an. Schon lustig was man so alles empfindet wenn man mit sich und seinen Gedanken alleine ist.Aber ich wusste das das meiste schon geschafft war. 5 Kilometer vor dem Ziel nur noch ein Berg und dann ab zum Ziel.
Als ich die Spitze von der Kirche Birnau sah wusste ch das es fast geschaffte war. Nur noch das Tempo halten. Für mich war es auch unglaublich toll, dass Wissen das ich jetzt aus der Trainerausbildung erhalten hatte am eigenen Leib auch umzusetzen oder zu erfahren. Während dem Lauf merkte ich was ich bei meinen Athleten unbedingt besser machen konnte, da ich es ja selbst praktiziere. “Learning bei Doing” ist wohl immernoch die effektivste Lernmethode.
Im Ziel angekommen hatte ich meinen zweiten Platz in der Gesamtwertung der Frauen halten können.
Am Ende wurde ich 1. In meiner Altersklasse und 2. In der Gesamtwertung der Frauen.
Nun freue ich mich auf den Triathlon in Rheinfelden in zwei Wochen.