Triathlon Rheinfelden 2015 oder mein persönlicher, chaotischer Saisonbeginn

Musik: BrunnuhVille- Fields Of Elysium

Endlich begann die Triathlonsaison 2015 mit dem Triathlon Rheinfelden 2015. Nach dem Wintertraining freute ich mich sehr darauf. Aber ich vermute mal, der erste Triathlon in der Saison ist wohl auch der schwerste, da man das alles so viele Monate nicht mehr gemacht hat. So war es dann auch, ein Missgeschick nach dem anderen.

Es fing schon damit an, dass ich mein Rad nicht ordentlich aufpumpen konnte. Ja, liebe Männer ich hatte das Ventil geöffnet ;). Aber ich hatte einfach Probleme, die Luft hineinzubekommen. Also musste ich schätzen, ob es genug war. Das beschäftigte mich natürlich die ganze Zeit. Hatte ich nun genug Luft drin oder nicht?

Sebastian und Sabrina traf ich zufällig, wir schwimmen zusammen bei der BSG Dornier wo Sabrina auch unsere Schwimmtrainerin ist. Sebastian bot mir seine Luftpumpe an. Ich überlegte erst da ich ja noch 30 Minuten bis zu meinem Start Zeit hatte. Ich nahm das Angebot an und flitzte zurück in die Wechselzone. Ich merkte dass doch noch sehr viel Luft hinein passte. Das ging ja jetzt nochmal gut.

Zurück beim Freibad machte ich mir keinen Stress da ich meinte, noch genügend Zeit zu haben. Allerdings als ich auf die Uhr schaute, war es doch schon kurz vor dem Start. Schnell in den Neoprenanzug und einschwimmen im Nebenbecken. Da das Wasser richtig kalt war, beendete ich das Einschwimmen auch ziemlich rasch wieder. Mit Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass ich die Zeit falsch eingeschätzt hatte, oh Gott ich war spät dran. Ich rannte zum Start und der Mann von der Zeitnahme sagte, dass ich noch „in time“ bin. 5 Sekunden später ging es auch schon los. Ich konnte weder meine Uhr starten noch überlegte ich auf welcher Bahn ich starten musste. Ich sprang einfach kopflos ins Wasser. Ich hörte Schreie und realisierte selbst, dass ich den nächsten Fehler des Tages gemacht hatte. Ich startete von zu weit hinten. Am 700 m Punkt und nicht am 400 m Punkt. Oh nein, das darf doch alles nicht wahr sein. Okay ich schwamm dann quer zum eigentlichen Start und schaute, dass ich so schnell wie möglich voran kam. Ich hatte natürlich keine Zeit und wusste somit auch nicht wieviel Zeit ich verloren hatte. Der Wechsel vom Schwimmen zum Rad lief dann zum Glück ohne Vorkommnisse.

Ich versuchte dann natürlich auf dem Rad alles zu geben. Ich überlegte die ganze Zeit wieviel Zeit ich kaputtgemacht hatte. Ich ärgerte mich so sehr über diesen Fehler. Deswegen beschloss ich, mich selbst etwas anzutreiben und etwas zu strafen für meine Blödheit und stieg kräftig in die Pedale. Das Lustige daran war, dass mir die starke Steigung in der Wannsengasse (Pain Hill), die letztes Jahr noch ziemlich heftig für mich war, dieses Mal gar nichts ausmachte. Wahrscheinlich weil ich mit Ärgern über mich selbst beschäftigt war. 😉

Dazu kam noch ziemlicher Regen und ich fror sehr stark. Aber jedem von uns ging es gleich, da mussten wir alle durch. Das ist das schöne das wir alle die gleichen Verhältnisse haben.

Auf der Radstrecke gab es glücklicherweise auch keine Besonderheiten. Aber der nächste Wechsel machte mir sehr zu schaffen, da ich eiskalte Finger und eiskalte Füße hatte. Ich war nicht in der Lage, den Helm zu öffnen. Die Finger waren so kalt und in der Bewegung sehr eingeschränkt. Ich versuchte den Helm in den verrücktesten Variationen zu öffnen, was am Anfang sehr aussichtslos erschien. Ich kannte das Problem vom Vorjahr und hatte mir im Notfall verschiedene Öffnungsvarianten angeeignet. Aber wenn man kein Gefühl in den Fingern hat bringt alles nichts. Da dachte ich mir, dass ich eine gute Platzierung vergessen kann. Ich wollte den Wettkampf jetzt einfach nur zu Ende bringen. Aber zumindest mit einem guten Lauf.

Der Helm war nach gefühlter Ewigkeit offen. Die Schuhe trotz gefühlloser Füße angezogen und ich endlich auf der Laufstrecke. Ich fühlte meine Zehen nicht, eher Eisklumpen an meinen Beinen. Aber ich hatte so viel Laufen trainiert, das meine Beine wussten was sie tun mussten. Und dieser Lauf lief so super, das hat mich doch etwas für das ganze andere Chaos entschädigt.

Im Ziel stellte ich fest, dass ich beim Schwimmen nicht so viel verloren hatte wie erwartet. Super. Meine zweite Wechselzonenzeit war katastrophal, aber nicht anders machbar. Dennoch hatte ich es auf den 2. Platz meiner Altersklasse und 11. der Damen geschafft.

Ich hoffe nun, dass die anderen Wettkämpfe etwas besser laufen werden.

Ich habe gelernt, auch wenn es nicht immer so klappt wie man will, die Ruhe zu behalten. Nicht hektisch werden. Das würde das absolute Chaos bedeuten. Wenn Probleme auftauchen, sich fragen wie packe ich das an und immer weiter machen. So wie im wahren Leben auch.

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