Seequerung von der Schweiz nach Deutschland

Schwimmen von der Schweiz nach Deutschland – 1. Versuch
Die Vorraussetzungen waren schon ziemlich schlecht, allerdings hatten wir nur diesen einen Tag und einen Versuch.
Das Wetter war in dem Frühling eher schlecht und ich schaute mit Besorgnis auf die Wassertemperatur. Normalerweise hat der Bodensee Ende Mai eine annehmbare Temperatur die das Schwimmen ermöglichen sollte. Aber nicht dieses Jahr.
Christina und ich starteten unser Freiwasserschwimmen zwei Wochen vor der Seequerung bei 11 Grad und Wind. Wir hielten es nicht wirklich lange darin aus und mir war klar, dass das Projekt bei 11 Grad Wassertemperatur zum Scheitern verurteilt ist.
Somit hoffte ich auf ein Wunder. Dennoch kaufte ich mir Neoprenhandschuhe, Neoprenschwimmsocken, Neoprenhaube (Tauchausrüstung) und Langarmshirt, welches etwas wasserabweisend war.
Die nächsten zwei Wochen ging ich sehr oft in den See um mich daran zu gewöhnen. Ich versuchte 90 Minuten am Stück darin zu schwimmen. Ging ganz gut, allerdings merkte ich dann unter der heißen Dusche, dass ich wirklich durchgefroren war. Okay, das sollte ich drei Stunden aushalten? Ich betete einfach mal weiter das der See etwas wärmer wird. Jedes Grad war schon hilfreich.
Ich wollte das eigentlich machen um meine mentale Stärke etwas zu trainieren für meine erste Langdistanz im Triathlon. Ich schaute aber volle Besorgnis täglich auf das Wetter und die Wassertemperatur.
Am Tag der Seequerung schien die Sonne und die Wassertemperatur habe ich nicht mehr gecheckt. Wir waren Vorbereitet und wollten es einfach machen. Ich entschied mich für eine getönte Schwimmbrille wegen der Sonne, was im Nachhinein ein riesengroßer Fehler war. Wir fuhren mit dem Boot der DLRG in die Schweiz und schwammen ans Land. Das musste schon alles seine Richtigkeit haben.
Ich war richtig glücklich, dass das Wasser so angenehm war. Alle Sorgen umsonst. Aber das sollte wirklich unser kleinstes Problem darstellen. Aber das wussten wir noch nicht. Der See war glatt und friedlich. Herrlich. Los ging es. Das DLRG Boot, das uns zum Schutz begleitete, fuhr nach GPS so das wir eigentlich nicht immer ans andere Ufer schauen mussten. Aber irgendwann wurde der Himmel immer dunkler, meine Brille beschlug immer und durch die getönten Gläser war ich nahezu blind. Super Sache. Aber was soll`s, wir schwammen und das war alles was ich wollte.
Irgendwann wurde es welliger und ich dachte ob das wohl von der Rheinströmung kommt. Ich schwamm einfach mal weiter. Dann hielt ein Motorboot auf uns zu und unser Begleitboot fuhr dazwischen und sorgte dafür das sie abdrehten. Deswegen ist es wichtig so etwas NIEMALS alleine zu machen. Schwimmer werden definitiv übersehen.
Die Wellen wurden immer schlimmer und irgendwann merkte ich das das nicht die Rheinströmung war, sondern Wind. Oh nein……. das Wasser war super zum Schwimmen (unsere größte Sorge zu Beginn), aber ein Unwetter? Irgendwann fragten die Jungs von der DLRG ob es bei uns noch geht und ich sagte ja. Wir wollen das durchziehen. Es war da schon eine Windgeschwindigkeit von 20 km/h und die Jungs sagten das wir bei 30 km/h Windgeschwindigkeit abbrechen müssen.
Oh nein……. wir hatten nur diesen einen Versuch. Ich wurde immer verzweifelter. Ich plante das jetzt schon seit 9 Monaten. Ich versuchte voller Verzweiflung schneller zu schwimmen aber die Wellen kamen schräg vom Land und ich hatte das Gefühl, 2 Meter vorwärts und ein Meter rückwärts zu schwimmen. Das Land sahen wir nicht mehr und das Boot wurde sehr stark abgetrieben. Ich wusste das sie abbrechen würden. Und das geschah dann auch. Wir schwammen 5 km von 7 in 2 ½ Stunden. Wir kämpften so lange gegen die Natur an. Aber am Ende mussten wir uns geschlagen geben. Die Jungs der DLRG meinten das wir bestimmt 6 km geschwommen sind, da wir ja ständig abgetrieben wurden. Wir stiegen auf das Boot und wurden an Land gebracht. Hinterher sagte man mir, dass Blitze kurz nach unserer Ankunft runter gekommen sind.
Fazit: Meine mentale Stärke wurde auf alle Fälle gekräftigt. Aber dennoch bin ich nicht zufrieden. Ich werde auch noch einen zweiten Versuch unternehmen, allerdings weiß ich nicht wann, da das mit hohen Kosten verbunden ist und ich mir das im Moment nicht leisten kann. Ich warne alle, die das ohne Begleitschutz machen wollen. Der Bodensee ist gefährlich. Das Wetter ändert sich manchmal schlagartig, die vielen Boote auf dem See und die Strömungen. Wir wurden zu 100% super Beschützt von den Jungs der DLRG.

Ich danke allen von Herzen. Der zweite Versuch wird folgen.

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